Bei dieser besonderen Führung geht es um die Spuren von Gewalt und Verbrechen in der Luisenstadt. "Gewalt und Verbrechen spiegeln die Gesellschaft und geben oft Auskunft über die historische Lage", sagt Dr. Andreas Splanemann, der interessierte Teilnehmende durch die Luisenstadt führen wird. Es wird berichtet von einem Serienmörder, von den Aufständen um 1848, Zwangsarbeit während der NS-Diktatur, Mauertoten, Aktivitäten der RAF...
Von staatlicher Gewalt, Revolutionen, Mord- und Todschlag ist normalerweise in den Straßen nicht viel zu sehen, gerne werden die dunklen Seiten schnell vergessen und verdrängt. Aber sie sind auch ein Teil der Geschichte.
Die Führung rückt die Geschichte und sozialen Zusammenhänge ins Bewusstsein. Ziel ist es, anhand von einzelnen Tatorten das Vergangene lebendig zu machen und soziale Zusammenhänge zu erläutern.
Die Luisenstadt war schon im 19. Jahrhundert Militärstandort, hier hat es 1848 und 1918 Barrikadenkämpfe mit vielen Opfern gegeben. Kaum bekannt ist, dass sich nach 1933 auch in der Luisenstadt Zwangsarbeiterlager befanden. Viele Menschen wurden aus der Luisenstadt von den Nazis deportiert und ermordet.
Die Teilung der Stadt nach 1945 und der Bau der Mauer 1961 betraf die Luisenstadt unmittelbar, sie wurde in einen Ost- und einen Westteil getrennt. An der Grenze zwischen West- und Ostberlin gab es eine Reihe von Mauertoten, deren Schicksal teilweise erschreckend detailliert überliefert ist.
Auf dem Rundgang, der zunächst der Köpenicker Straße folgt, werden diese schwarzen Seiten der deutschen Geschichte beleuchtet. In Kreuzberg gab es zu Beginn der 70er Jahre Aktivitäten der „Rote Armee Fraktion“, auf der Führung werden wir einem der spektakulären Mordfälle aus dieser Zeit begegnen.
In den Seitenstraßen der Köpenicker gab es in den vergangenen Jahren immer wieder unvorstellbare Gewalttaten, deren Ursachen in gesellschaftlichen Zusammenhängen zu suchen sind. Einige der Morde konnten aufgeklärt werden, andere nicht. In Kreuzberg gab es zu Beginn der 70er Jahre Aktivitäten der „Rote Armee Fraktion“, auf der Führung werden wir einem der spektakulären Mordfälle aus dieser Zeit begegnen.
Um 1920, in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg, in der ein Menschenleben nicht viel zählte, trieb der Serienmörder Karl Großmann am Luisenstädtischen Kanal sein Unwesen. Bis heute ist nicht bekannt, wie viele Morde auf sein Konto gingen.
Aber auch Bandenkriege gab es in der Luisenstadt. Vor allem in den Zeiten der Not und des Schwarzhandels begingen Banden Verbrechen in der Luisenstadt.
Die Führung folgt dem ehemaligen Lauf des Luisenstädtischen Kanals bis zur Waldemarstraße, von dort geht es weiter zur Oranienstraße, wo sich vor wenigen Jahren ein türkischer Bankier unter immer noch ungeklärten Umständen ermordet wurde. Die Tour endet am Kottbusser Tor.
Gewalt und Verbrechen in der Geschichte der Luisenstadt
Führung von Dr. Andreas Splanemann - Historiker
Termin: Sa 15.11.2014, 10.30 - 12.00 Uhr
Treffpunkt: Ausgang U-Bahnhof Schlesisches Tor
Anreise: U1
Die Teilnahme ist kostenlos.
Und so finden Sie zum Treffpunkt:
Weitere aktuelle Veranstaltungstermine aus der Luisenstadt und auch des Bürgervereins finden Sie in unserem Luisenstadt Programmkalender.