Sehr erfolgreich begann die Ausstellung des Bürgervereins Luisenstadt mit dem Titel "St. Nirgendwo! - Verlorene Gotteshäuser in der Berliner Mitte". Am Sonntag, den 13. September 2015 fand im Rahmen des Denkmaltages die feierlicher Eröffnung statt. Zahlreiche Besucher wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft des Bürgervereins begrüßt.
Nach vielen Jahren der ehrenamtlichen Vorarbeit bei nur geringer finanzielle Unterstützung findet dieses Projekt nun einen vorläufigen Höhepunkt. Bis Ende November 2015 sind Sie herzlich eingeladen, die Ausstellung in der wundervollen St.-Thomas-Kirche am Mariannenplatz zu besuchen.
Die Finissage findet ab 15 Uhr am kommenden Sonntag, 22. November 2015 statt. Derzeit ist noch keine erneute Aufstellung unserer Tafeln geplant.
Update - besuchen Sie hier die Ausstellung per Mausklick:
Die St.-Thomas-Kirche als Ausstellungsraum - Innenaufnahme im 360-Grad Bild
St. Nirgendwo!
Verlorene Gotteshäuser in der Berliner Mitte
Ausstellung in der St.-Thomas-Kirche am Mariannenplatz
10997 Berlin Kreuzberg
Termin: So 13. September bis So 22. November 2015
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 11 - 14 Uhr
Samstag 11 - 16 Uhr
Finissage: Sonntag, 22.11.2015, 15 Uhr
Update: Nach der Finissage: Ausstellung beendet
Ein Flyer mit einem Lageplan der verschwundenen Gotteshäuser gibt Ihnen weitere Informationen:
Download/Anschauen: Flyer "Ausstellung St. Nirgendwo!"
Neu: Interaktiver Stadtplan aller verlorenen Gotteshäuser
Diesen Spezial-Stadtplan im Google Earth anschauen:
St. Nirgendwo - Verlorene Gotteshäuser MAP.kmz
Fotos: Die Georgenkirche nahe des Alexanderplatzes wird gesprengt,1950
(Quelle mit freundlicher Unterstützung: Berlin Mitte Archiv)
Mittlerweile gibt es einen Pressespiegel zur Ausstellung, der fortlaufend ergänzt wird:
- www.Tagesspiegel.de/kultur/ausstellung-st-nirgendwo-gott-wohnt-hier-nicht-mehr
- KonstantinManthey.blogspot.de/2015/10/st-nirgendwo-ausstellung-bis-22112015
Hintergrund zur Ausstellung:
Mit der flächenhaften Zerstörung der Berliner Innenstadt im Zweiten Weltkrieg und den darauf folgenden Abrissen beschädigter und unbeschädigter Bausubstanz wurden innerhalb des bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ummauerten Stadtgebiets die baulichen Relikte von mehr als zwei Dutzend Kirchen und Synagogen abgerissen Damit vernichtete man Bauten, die Zeugnis von einer über Jahrhunderte gewachsenen geistlichen Metropole ablegten, deren Bedeutung sowohl für den Protestantismus wie auch für die Entwicklung des modernen Judentums außer Zweifel steht.
Die Berliner Gotteshäuser waren nicht nur, wie allerorts, zentrale Versammlungsorte der Stadtgesellschaft, sondern zeugten auch zugleich von der regen Zuwanderung (Böhmische Kirche, Französische Klosterkirche, Englische Kirche). Auch die an der Geschichte ihrer Stadt interessierten Berliner kennen die verlorenen Innenstadtkirchen kaum noch. An gut zwei Dutzend ehemalige Sakralgebäude im Stadtzentrum zwischen Brandenburger Tor im Westen, Torstraße im Norden, Warschauer Brücke im Osten und Halleschem Tor im Süden erinnert gegenwärtig nichts außer einigen wenigen Kunstwerken und Gedenktafeln.
Wenn selbst zwei Dutzend Sakralgebäude vergessen sind, welche Gebäude und Geschichtsorte sollte Berlin dann künftig erinnern? Die Wiederentdeckung Berlins muss mit den wichtigsten Gebäuden, den Sakralgebäuden, beginnen. Die Orte der ehemaligen Gotteshäuser sollten dem Alltag wieder enthoben werden und erneut ihren gebührenden Platz im kollektiven Gedächtnis der Stadt erhalten.
Auch unsere verlorene Luisenstadtkirche harrt noch der Wiederauferstelung als Denkmal auf dem ehemaligen Standort im Park an der Alten Jakobstraße Ecke Sebastianstraße.