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Die deutsche Hauptstadt war die wichtigste Rüstungsschmiede des Dritten Reiches.
1943 mussten hier etwa 400 000 Ausländer/innen Zwangsarbeit leisten. Sie lebten in großen Barackenlagern oder kleinen Sammelunterkünften in Kellern, auf Dachböden oder in Gaststätten.
Innerhalb Berlins war die Luisenstadt mit ihren zahlreichen metallverarbeitenden Betrieben ein Zentrum der Rüstungsproduktion und damit der Ausbeutung von Zwangsarbeit.
Auf dem Rundgang suchen wir nach Spuren der Zwangsarbeit in der Luisenstadt.
Allein in der Köpenicker Straße sind rund 30 Firmen nachgewiesen, die von den entrechteten ausländischen Arbeitskräften profitierten.
Neben Hintergrundinformationen zum NS-Zwangsarbeitereinsatz vermitteln auch Erinnerungsberichte ehemaliger Zwangsarbeiterinnen einen Eindruck vom Schicksal dieser Menschen.
Arbeit für den Feind
Auf den Spuren der Zwangsarbeit in der Luisenstadt
Ein Rundgang mit Angela Martin (Historikerin)
Termin: Samstag, 17. Juni, 11-12.30 Uhr
Treffpunkt: Eingang U-Bahnhof Schlesisches Tor, 10997 Berlin 165, 265
Eine Veranstaltung der AG Geschichte des Bürgervereins Luisenstadt.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Spenden willkommen.
Bericht und Ergänzungen
Diese sehr berührende Führung zum Thema "Zwangsarbeiter" folgten etwa 30 InteressentInnen. 1 1/2 Stunden führte Frau Angela Martin uns entlang der Köpenicker Straße. Zu Orten, an an denen während des 2. Weltkrieges nachweislich Zwangsarbeiter eingesetzt oder untergebracht waren. Es gab viele interessante und bewegende Informationen. Besonders nahe gingen die von Claudia Hertel ergänzend gelesenen Texte damaliger Betroffener, eine Idee von Angela Martin.
Buchempfehlung von Frauke Mahrt-Thomsen:
Vera Friedländer: "Ich war eine Zwangsarbeiterin bei Salamander", Verlag Das Neue Berlin 2016
Hinweis von Rosie Kühne:
"Zwangsarbeit in Friedrichshain und Kreuzberg 1938 - 1945", Ausstellungskatalog 2002
Das Kreuzberg Museum und das Heimatmuseum Friedrichshain haben seit Mai 2001 den Einsatz und die Unterbringung der Zwangsarbeiter in Firmen und Lagern in Friedrichshain und Kreuzberg erforscht. Ein Führer zu den Stätten der Zwangsarbeit in beiden Bezirken existiert in vier Sprachen: deutsch, polnisch, russisch und englisch (112 Seiten, 10 €).
Berlin Studien B 152 Fr-Kr 1 / Bibliothek Adalbertstr. B 152 Friedrichshain
Artikel Berliner Zeitung 19.06.2017 Zwangsarbeiter-Friedhofslager in Neukölln
www.Berliner-Zeitung.de/berlin/ns-vergangenheit-evangelische-kirche-hielt-bis-1945-zwangsarbeiter-in-neukoelln