"Ich bitte euch, den Opfern dieser Katastrophe beizustehen."
So lautete der Appell des britischen Premierministers, Lord Baldwin.
Auch viele junge Luisenstädter mussten im Rahmen der "Kindertransporte" 1938/39 Berlin verlassen.
Mit der Pogromnacht im November 1938 wurde der Welt deutlich, welches Schicksal der jüdischen Bevölkerung unter den Nationalsozialisten bevorstand.
Verschiedene Flüchtlingskomitees, allen voran die Quäker, begannen eine einzigartige Rettungsaktion, um den Kindern aus Deutschland und den von Deutschland besetzten Ländern das Überleben zu ermöglichen.
Über fünfzehntausend Kinder im Alter von vier Monaten bis zu 17 Jahren, von denen die meisten der jüdischen Religion angehörten, wurden 1938 bis September 1939 in britischen Familien aufgenommen.
Sie fuhren ohne Eltern in ein Land, dessen Sprache und Kultur sie nicht kannten. Ihre Familien sahen viele der Kinder bei ihrer Abreise ein letztes Mal.
Auch Ernst Ludwig Rosenthal, der bis 1938 das Luisenstädtische Realgymnasium besuchte, verließ noch im August 1938 mit einem Kindertransport Berlin nach Großbritannien.
Sein Schicksal sowie das der anderen Kinderflüchtlinge findet Würdigung in der Skulpturengruppe des israelischen Künstlers Frank Meisler Züge in das Leben – Züge in den Tod, das gegen viele konservative Argumente im Bezirksparlament Berlin-Mitte und anderer Personen am 30.11.2008 an authentischer Stelle am Bahnhof Friedrichstraße eingeweiht werden konnte.
Einen großen Beitrag hierzu hat Lisa Bechner geleistet.
Foto: Skulpturengruppe "Züge in das Leben - Züge in den Tod" am Bahnhof Friedrichstraße (-> Wikipedia) - Im Stadtplan
Die Kindertransporte 1938/39
Bildvortrag von Lisa Bechner, Vorsitzende des Kindertransport Organisation Deutschland e.V.
Termin: Mittwoch 17. Oktober 2018, 19 - 20.30 Uhr
Ort: FHXB-Museum, Dachgeschoss Adalbertstr. 95a, 10999 Berlin
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eine Veranstaltung unserer AG Geschichte in Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberg Museum.