„Meine Erinnerungen an Kreuzberg im Jahr 1981 sind schwarzweiß. Die Beleuchtung der Gaslaternen war dürftig. Die Hochbahn verlief düster und mächtig vom Gleisdreieck zum Schlesischen Tor.
Kaum Autos und kaum Menschen auf den Straßen. Ganze Straßenzüge standen leer, Ruinen, nirgends Licht, zugemauerte Haustüren. Die schmierig verdreckten Schaufenster enthielten Gerümpel von Wohnungsauflösungen.
Wohnungen waren entmietet und die Leute ins Neue Kreuzberger Zentrum am Kotti umgesetzt. Der Plan: Abriss des gesamten Viertels und Neubebauung.“
Käthe Kruse erzählt vom Alltag in einem der insgesamt 164 besetzten Häuser in Berlin, vom Prozess der Legalisierung über Gründung eines Hausvereins und der späteren Hausgenossenschaft, um langfristig bezahlbares Wohnen zu garantieren. Sie lebte 33 Jahre im sog. Bauhof in der Manteuffelstraße 40/41 und ist Gründungsmitglied der Genossenschaft Luisenstadt e.G..
Fotos: Ein Dach über dem Kopf - Hausbesetzer bei der Arbeit. Der Werkhof in der Manteuffelstr. 40/41 (1980er Jahre und heute)
Instandbesetzen statt Kaputtbesitzen!
Von Hausbesetzern zu Genossenschaftern
Bildvortrag von Käthe Kruse
Termin: Mittwoch 5. Dezember 2018, 19 - 20.30 Uhr
Ort: FHXB-Museum, Dachgeschoss Adalbertstr. 95a, 10999 Berlin
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.
Eine Veranstaltung unserer AG Geschichte in Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberg Museum