Wird auch die Luisenstadt einmal wiedervereinigt sein?
In mancherlei Hinsicht vielleicht wünschenswert. Die Spree wäre im Norden die alte natürliche Grenze, der Verlauf der U1 markiert die südliche Grenze. Der Bezirk Mitte müsste vorzugsweise die Luisenstadt Nord also an Friedrichshein-Kreuzberg abtreten ... schreiben Sie uns doch Ihre Meinung unten in die Kommentare ...
Die Idee einer wiedervereinigten Luisenstadt war bisher für unseren Bürgerverein kein Thema - lesen Sie im folgenden, was unsere aktiven Mitglieder im Jahr 2019 beschäftigt hat. Und machen Sie auch gern ehrenamtlich mit ...
- Obigen Stadtplanausschnitt hier groß anschauen
- Unseren kompletten, interaktiven Luisenstadt-Stadtplan finden Sie hier
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Tätigkeitsbericht für den Zeitraum Dezember 2018 – November 2019
1. Vorstandsarbeit
Die Mitglieder des Vorstands sind Ralph R., Peter S. und Volker H. Sie treffen sich monatlich zur Beratung über alle Vereinsangelegenheiten.
In der Regel nehmen auch andere aktive Vereinsmitglieder wie Dorothea K., Claudia H., Ralph B., Wiltrud D., Julia P. und Angelika T. als erweiterter Vorstandskreis daran teil.
Inzwischen ist auch Petra F. dazu gestoßen, die mit der Aktion Grün für Luise neuen Schwung in unsere Vereinsarbeit gebracht hat.
Seit einigen Monaten nimmt auch Ronald P. an den Vorstandssitzungen teil. Wir freuen uns, dass er sich bereit erklärt hat, für den Vereinsvorsitz zu kandidieren.
2. Arbeitsgruppen
Unser Bürgerverein ist vor allem durch die Außenwirkung unserer Arbeitsgruppen bekannt, die AG Geschichte und die AG Archiv, neuerdings auch die AG Grün für Luise.
Außerdem sind wir als Bürgerverein in den Gremien des Sanierungsgebietes Nördliche Luisenstadt vertreten und beim Runden Tisch Köpenicker Straße.
Die Stadtführungen und Veranstaltungen unserer AG Geschichte kennen viele Bewohner der Luisenstadt.
AG Stadtentwicklung
Die Arbeit in dieser AG wurde 15 Jahre erfolgreich von Frau Dr. Dorothea K. geleitet. Die Zusammenarbeit mit den Abteilungen Stadtentwicklung beider Bezirksämter Mitte und Kreuzberg musste im Juni 2016 ausgesetzt werden, weil die Mitarbeiter beider Behörden wegen Arbeitsüberlastung keine Zeit mehr für die monatlichen Arbeitsberatungen frei machen konnten.
Für den Bereich des Bezirksamts Mitte erfolgte die Verlagerung diesbezüglicher Probleme und Arbeiten in die Gremien Sanierungsbeirat und Betroffenenvertretung des Sanierungsgebiets Nördliche Luisenstadt. Dort arbeiten mehrere Vereinsmitglieder regelmäßig mit. Es wäre schön, wenn jemand die Arbeit von Frau Dr. K. wieder aufnehmen könnte.
AG Archiv
Sie wurde 2017 auf Initiative von Rosie K. ins Leben gerufen mit dem Ziel, ein Vereinsarchiv aufzubauen und zu pflegen und auch eine Handbibliothek im Büro anzulegen. Diese Arbeitsgruppe ist unbedingt notwendig, um einen Generationswechsel im Verein durchführen zu können. Sie wurde gebildet, damit die neu hinzukommenden Vereinsmitglieder sich über die Geschichte des Vereins schneller und gründlicher in Kenntnis setzen können.
Die Arbeitsgruppe wird seit 2018 umsichtig und klug von Julia P. geleitet. Mitarbeiter sind auf diesem Gebiet fachlich versierte Leute wie z.B. Wiltrud D. oder Bärbel W..
Der Arbeitsschwerpunkt der AG Archiv lag 2019 auf dem Aufbau der Vereinsbibliothek, die als Präsenzbibliothek im Vereinsbüro Michaelkirchstr. 2 allen Vereinsmitgliedern zugänglich sein soll.
Für die systematische Bestandserfassung wurde das Datenbank- und Archivprogramm CITAVI auf dem Bürorechner installiert, welches nun auch die Suche der Nutzer nach Büchern u. a. Materialien erleichtern wird.
Der Bibliotheksbestand umfasst ca. 300 Titel, davon wurden rund 90 % erfasst. Er beinhaltet u. a. Monografien, Sammelwerke, Bildbände und Nachschlagewerke mit Schwerpunkt auf der Geschichte und Gegenwart der Luisenstadt.
Thematisch umfasst der Bestand folgende Hauptgruppen: Stadtgeschichte, Stadtentwicklung, Architektur, Erinnerungskultur, Persönlichkeiten. Diese Sachgruppen werden jeweils nach Gebiet in vier Unterkategorien eingeteilt: Berlin, Luisenstadt, Mitte, Kreuzberg. Dementsprechend erfolgten die Aufstellungssystematik und die Signaturvergabe.
Für das Jahr 2020 ist die Sichtung und Datenbankerfassung von Dokumenten und Materialien zur Geschichte und Organisation des Vereins und seinen Projekten geplant.
Die AG Archiv hat momentan drei aktive Mitglieder, weitere Unterstützung ist sehr wünschenswert.
AG Verkehr
Die Arbeit der AG Verkehr war bis 2014/2015 sehr wirkungsvoll. Aktive Mitstreiter waren Jochen B., Inge T. und Petra F. Es sei erinnert an die erfolgreichen Bürgerversammlungen 2012 und 2014.
Die vom Bezirksamt 2014 vorgelegte Verkehrsstudie hat viele Vorschläge unserer AG berücksichtigt. Inzwischen sind die meisten inhaltlichen Forderungen umgesetzt wie Gehwegvorstreckungen, Fußgängerüberwege, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Tempo 30 und auch Tempo 20. Außerdem ist die schon lange vorher angekündigte Parkraumbewirtschaftung seit 2018 in Kraft.
Leider sind die Akteure dieser AG durch Krankheit und berufliche Veränderungen nicht mehr dabei und die AG ist verwaist. Wir möchten deshalb andere Vereinsmitglieder zur Wiederaufnahme der AG-Tätigkeit gewinnen.
Das Bemühen um Reduzierung des Durchgangsverkehrs ist eine Daueraufgabe geblieben. In der Kreuzberger Luisenstadt wird seit 2016 ein Verkehrskonzept incl. Parkraumbewirtschaftung angestrebt. Die Arbeit ist aber stecken geblieben.
AG Geschichte
Die AG Geschichte ist mit ihren historischen Führungen durch die Luisenstadt und mit ihren Veranstaltungen ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Sie ist zu dem Aushängeschild unseres Vereins geworden. Der Motor dieser Arbeitsgruppe ist Frau Claudia H., der unser besonderer Dank für die geleistete Arbeit gilt.
Die AG Geschichte zählt gegenwärtig 12 Mitglieder. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Luisenstadt. Im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit organisiert sie Stadtteilführungen, Vorträge und Lesungen zu besonderen Zeitabschnitten, Persönlichkeiten, Geschehnissen oder Gebäuden/ Orten der Luisenstadt.
Bei den Veranstaltungen referieren entweder Mitglieder der Arbeitsgruppe oder es werden Experten, die über ein eingehendes Fachwissen zu Spezialthemen verfügen, um Kooperation gebeten.
Das Programm wird vierteljährlich zusammengestellt, ist auf der Internetseite des Bürgervereins einzusehen und wird als Flyer in verschiedenen Einrichtungen und Geschäften in der Luisenstadt ausgelegt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Die Teilnehmerzahl an den Veranstaltungen beträgt zwischen 10 und 50 Personen.
Die Arbeitsgruppe informiert sich über Veranstaltungen zu geschichtlichen Themen und hält Kontakt zu anderen Stadtteilinitiativen, die sich mit der Berliner Geschichte befassen. Insbesondere sind wir mit anderen Initiativen zur Luisenstadt-Geschichte vernetzt.
Der Sommerausflug der AG Geschichte führte im Juni 2019 mit der Heidekrautbahn nach Groß Schönebeck am Rande der Schorfheide. Dort wurde die Gruppe von Rainer K. in Empfang genommen und auf eine mehrstündige Tour durch den Ort und seine Sehenswürdigkeiten begleitet.
Pünktlich zum Tag des offenen Denkmals im September 2019, an dem der Bürgerverein mit einer Open-Air-Ausstellung zur Geschichte der Eisfabrik der Norddeutschen Eiswerke in der Köpenicker Straße teilnahm, konnte auch eine darauf bezogene Broschüre fertiggestellt werden. Die Texte und Abbildungen hierzu hat Peter S. in jahrelanger Arbeit gesammelt, Monika M. aus unserer Arbeitsgruppe übernahm die Redaktion und Ralph B., verantwortlich für den Internetauftritt des Bürgervereins, das Layout.
AG Grün für Luise
GRÜN FÜR LUISE hat sich als neue Arbeitsgruppe des Bürgervereins im Juli dieses Jahrs gegründet. Die AG will Anwohnerinitiativen zur ehrenamtlichen Grünpflege auf öffentlichen Flächen anregen, unterstützen und bündeln und gleichzeitig Sponsorengelder und Zuwendungen zur Erhaltung, Verschönerung und Neu- oder sogar Umgestaltung der grünen Oasen in den dichtbesiedelten Wohngebieten der Luisenstadt einwerben.
Durch drei von der AG organisierte Gießaktionen von Freiwilligen im August/ September wurde den Bäumen und Pflanzen am Heinrich-Heine-Platz und am Michaelkirchlatz in diesem Sommer ca. 10 Kubikmeter Wasser zugeführt. Das sind über 1000 Eimer oder Kannen Wasser, die sonst nicht an die Bäume gekommen wären - ein guter erster Schritt im Engagement für das öffentliche Grün in der Luisenstadt!
Zusammen mit engagierten Anwohnern und Umweltaktivisten und in Kommunikation mit dem Grünflächenamt setzen wir uns für die Erhaltung und den Schutz der denkmalgeschützten Gartenanlage des Luisenstädtischen Kanals und des Engelbeckens ein und bemühen uns, Vandalismus und Umweltschäden zu verhindern bzw. zu bekämpfen.
Am 23. November 2019 realisierten wir eine "Götterbaum – Razzia" rings um die verwilderte Grünfläche in der Schmidstraße.
Menschen mit Liebe zur Natur und mit Verantwortung für Ihre Stadt und Ihr Umfeld, die auch gerne mal auf öffentlichem Grund für einen öffentlichen Zweck eine Harke oder eine Gießkanne in die Hand nehmen und die ehrenamtliche Arbeit gern in der Gemeinschaft tun, sind herzlich eingeladen bei "GRÜN FÜR LUISE" mitzumachen.
Wir freuen uns auf Sie!
3. Weitere Aktivitäten des Vereins
Sommerfest des Bürgervereins 2019
Wir haben auch in diesem Jahr nicht den Aufwand für das traditionelle Sommerfest vor der Michaelkirche auf uns genommen, die wir in den vergangenen Jahren mit Bühnenprogramm und Bürgermeistergesprächen betrieben haben. Wir haben uns darauf verständigt, das kleinere Veranstaltungsformat von 2018 weiter zu führen.
Mit der Konzeptidee Anwohner und Gäste zu bitten, Kuchen mitzubringen und Kaffee vom Bürgerverein vorzufinden, sind wir gut gefahren. Zur Veranstaltung am 30. August 2019 kamen vielleicht einhundert Leute und ungefähr zwanzig brachten Kuchen mit.
Wir hatten vorher mit den Veranstaltern der Open-Air-Ausstellung "Kunst auf der Plakatwand" vereinbart, dass unser Sommerfest in die Ausstellungszeit fällt und eine Führung durch die Plakatkünstler angeboten wird.
Unglücklich waren wir über das schlechte Wetter und das am gleichen Tag stattfindende Hoffest des Märkischen Museums, wo Studentenarbeiten über unseren Kiez gezeigt wurden und eine Führung durch die Luisenstadt von Uli Fluß zugesagt worden war.
Internet und Öffentlichkeitsarbeit
Wir sind seit 2013 jederzeit aktuell mit unseren Informationen über Veranstaltungen und Bürgerversammlungen. Die Geschichte des Bürgervereins und die Entwicklung der Luisenstadt kann jedermann jederzeit einsehen.
Nach einer weiteren Modernisierung 2017 ist unser Internetauftritt unter der Adresse www.Buergerverein-Luisenstadt.de nun auch optimal auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets zu lesen. Leserkommentare können zu jedem Beitrag eingereicht werden, kommen aber bisher nur vereinzelt.
Ein weiteres Angebot auf der Homepage ist die Möglichkeit online einen Mitgliederaufnahmeantrag zu stellen.
Der täglich aktualisierte Programmkalender für die Luisenstadt lädt zum häufigen Aufruf unserer Homepage ein. Die Sanierungszeitung "ecke Köpenicker" wird auch online gelesen. Die Fotogalerie wird ständig erweitert. Dank gilt hier Ralph B. für die laufenden Aktualisierungen der Internetseiten. Er hat außerdem alle unsere Flyer und Plakate gestaltet, von denen mehr als 3000 im vergangenen Jahr gedruckt und verteilt wurden. Neben dem Programm für die nächsten drei Monate und einer kurzen Selbstdarstellung enthalten die Flyer auch einen Mitgliederaufnahmeantrag, durch den bereits neue Mitglieder gewonnen werden konnten.
Wir sind mit dieser verstärkten Öffentlichkeitsarbeit ein moderner Verein geworden.
Geschichtsprojekt "Verlorene Kirchen"
Von der Ausgangsidee "Sichtbarmachung des Bodendenkmals Luisenstadtkirche" von 2014 sind wir 2015 zur Ausstellung über "Verlorene Kirchen" in der historischen Mitte gelangt, die wir von September bis November 2015 in der Thomaskirche gezeigt haben.
2018 konnten wir diese Ausstellung noch einmal öffentlich zeigen. Für ein Buchprojekt fehlt uns immer noch eine Anzahl von Fotorechten, die leider teuer erworben werden müssen.
Diese Aufgabe steht noch aus. Wir suchen weiter Spender, die das Buchprojekt unterstützen.
Luisenstadtkirche
Das Sichtbarmachen der Luisenstadtkirche hat inzwischen doch noch eine Realisierungschance bekommen. Der Investor INSTONE, der die großen Wohnblöcke an der Stallschreiber Straße bauen lässt, hat sich in Absprache mit dem Bezirksamt Mitte als Ausgleichsmaßnahme die Erneuerung des Spielplatzes an der Sebastianstraße vorgenommen.
Gleichzeitig hat der Investor aber auch unseren Vorschlag aufgenommen und unser Erinnerungsprojekt realisiert. Betonbodenplatten markieren jetzt die Lage der früheren Kirchenaußenmauern und Strauchpflanzungen die früheren Gebäudeecken.
Zur Einweihung einer neuen Erinnerungstafel haben wir am 16. August 2019 eine gemeinsame Veranstaltung von Bürgerverein, Investor, Grünflächenamt, Zeitzeugen und etlichen Anwohnern durchgeführt. Das war ein Höhepunkt unserer diesjährigen Vereinsarbeit.
Geschichtsprojekt "Historischer Pfad im Heinrich-Heine-Viertel"
Auf Initiative der Wohnungsbaugenossenschaft BEROLINA hat sich 2015 beginnend eine Arbeitsgruppe zusammengefunden, die historische Spuren im Heinrich-Heine-Viertel zusammentragen wollte.
Es war geplant, an mehreren Standorten im Heinrich-Heine-Viertel Stelen aufzustellen, auf denen Einzelgeschichten und Fotos aus dem vormaligen Neanderviertel berichten sollten. Zeitlich sollte der Bogen von der Köpenicker Vorstadt im 18. Jahrhundert bis zum Mauerfall 1989 geschlagen werden.
Inhaltlich war beabsichtigt stadtpolitische Ereignisse, kulturelles Leben, Industriegeschichte, Widerstand gegen das Naziregime, Kriegszerstörung und Wiederaufbau darzustellen. Leider konnte die WBG Berolina sich bisher noch nicht darauf verständigen, Stelen aufzustellen.
Deshalb haben wir im Sommer 2017 unsere Rechercheergebnisse in einer Broschüre zusammengefasst, die inzwischen ca. 250-mal an Interessierte verkauft wurde.
Umbaumaßnahmen Sanierungsgebiet
Die Gehwegerneuerungen und -vorstreckungen am Michaelkirchplatz und rund ums Engelbecken sind abgeschlossen, ebenso die Erneuerung der Melchiorstraße.
Durch unsere Mitarbeit in den Gremien des Sanierungsgebietes "Nördliche Luisenstadt", Betroffenenvertretung und Sanierungsbeirat (neue Mitmacher sind jederzeit erwünscht) sind wir jederzeit informiert. Hauptziel dieser Sanierungsmaßnahmen ist die Schaffung eines durchgehenden Spreeuferweges von der Jannowitzbrücke bis zur Schillingbrücke und die Verbesserung der städtebaulichen Situation im Umfeld der Köpenicker Straße.
Ein wichtiger Aspekt ist für uns der Erhalt des Schulstandortes Adalbertstraße, weil sich die Einwohnerzahl innerhalb des Sanierungsgebietes fast verdoppeln wird und natürlich in der Folge auch die Schülerzahlen. 2018 sind von Senat und Bezirksamt positive Entscheidungen getroffen und ein kombinierter Neubau Schule mit Sporthalle geplant worden.
Der Architekturwettbewerb wurde im Dezember 2018 entschieden und die Betroffenenvertretung durfte als Gast teilnehmen. Inzwischen hat der Abriss des Schulgebäudes und der -anlagen aus DDR-Zeit begonnen.
Die 2018 eingeführte Parkraumbewirtschaftung ist für die meisten autofahrenden Anwohner in der Luisenstadt-Mitte als Erleichterung wahrgenommen worden. Der Parkdruck hat spürbar abgenommen. Allerdings hat das nicht zu einer Verringerung des Durchgangsverkehrs geführt, sondern wir haben den Eindruck eines verstärkten Verkehrsaufkommens in den Morgen- und Abendstunden.
Im Kreuzberger Teil der Luisenstadt wird derzeit ein Verkehrskonzept diskutiert, vergleichbar dem von Mitte aus dem Jahr 2014, das auch eine Parkraumbewirtschaftung zum Ziel haben soll. Doch sind die Entscheidungen der kommunalen Verwaltung in Kreuzberg noch langsamer durchsetzbar als in Mitte.
Darüber hinaus sind Erfolgsmeldungen spärlich. Bisher sind im Fördergebiet nur wenige Neubauwohnungen mit preisgünstigen Mieten in der Schmidstraße geschaffen worden, alle anderen Neubauten enthalten hochpreisige Wohnungen, meist als Eigentumswohnraum (Köpenicker Straße und Michaelkirchstraße).
Ein neuer Kulturstandort konnte bisher nicht geschaffen werden. Allerdings steht erfreulicherweise der Versammlungsraum Dialog 101 renoviert und umgebaut wieder für die Nachbarschaft und gemeinnützigen Institutionen zur Verfügung.
Andere Sanierungsziele wie z.B. die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Straßen, die Versorgung mit Kindergartenplätzen und Versorgungseinrichtungen, die Beseitigung des Wildwuchses sogenannter "Spätis" u.a. konnte bisher nicht erreicht werden.
Die Planungen zum Wiederaufbau der Waisenbrücke als Spreeüberquerung für Fußgänger und Radfahrer sind noch nicht einmal begonnen worden, obwohl das Vorhaben seit 2010 auf der Agenda steht.
Am Spreeufer stockt der Aufkauf von Grundstücken an der Spree, ebenso wenig ist die Erneuerung der Spundwände noch nicht einmal an einer ersten Stelle begonnen worden.
Es gibt noch mehr Defizite und Mängel im Sanierungsgebiet, wie der bauliche Stillstand auf dem Grundstück des ehemaligen Postfuhramtes, das permanente Verkehrschaos vor dem Hostel Köpenicker Straße u.a.
Andererseits ist hervorzuheben, dass es den jahrelangen Kraftanstrengungen von Peter S. zu verdanken ist, dass das Grundstück der ehemaligen Eisfabrik in der Köpenicker Straße als Wohnstandort erhalten geblieben ist und jetzt rekonstruiert und ausgebaut wird.
Wir möchten an dieser Stelle nur einen Appell an die Zuhörer und Leser dieser Zeilen richten, in der Betroffenenvertretung mitzumachen, damit mehr Anwohnerinteressen in den Verwaltungen durchgesetzt werden können.
Engelbecken
Im Grünzug Luisenstädtischer Kanal werden seit Jahren Bänke und Papierkörbe demoliert, Rankpflanzen herab gerissen und alle Ufermauerbereiche mit Graffiti beschmiert. Die Verschmutzungen durch Papier und Hundekot werden zwar durch das Grünflächenamt beseitigt, doch fehlt es hier wie beim Ordnungsamt an Mitarbeitern für eine angemessene Pflege.
Diese pessimistische Einschätzung stimmt zwar immer noch, doch hat sich durch die Anregung von Wieland G. spontan eine Engelbecken Projektgruppe gebildet, die sich um Flora und Fauna kümmern will.
Die kleine Gruppe von drei bis sechs Anwohnern hat angefangen, das verbliebene Röhricht durch Einzäunung zu schützen, einen Ausstieg über den Beckenrand für die Wasservögel zu bauen, den ufernahen Wasserbereich von Sperrmüll zu reinigen, Schwäne im Winter zu retten und in den Urbanhafen umzusetzen usw..
Ihre Aktivitäten sind bewunderungswert, weil sie ohne große Diskussionsrunden die Probleme angepackt haben und praktische Lösungen präsentiert haben. Natürlich folgten Auseinandersetzungen mit den Verantwortlichen des Grünflächenamtes, die spontane Aktionen engagierter Bürger selten sofort gut finden.
Inzwischen haben sich die Akteure und die Behörde verständigt und wollen gemeinsam die Situation am Engelbecken stabilisieren. Allerdings warten alle Beteiligten seit über einem Jahr auf das Gutachten von Spezialisten über die Wasserqualität.
gez. Vorstand BVL
Berlin, den 15.11.2019
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Und was sonst so das ganze Jahr über in der Luisenstadt passierte, lesen Sie in unserem
Kalender der Kurzmeldungen für 2019 · 2018 · 2017
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