Station 1: Sebastianstraße 25 Melanchthonhaus der Berliner Stadtmission 1838 - 1878
Mit Beginn der Industrialisierung in den 1830er Jahren und verstärkt nach dem Ende des deutsch-französischen Kriegs von 1871 zieht ein gewaltiger Strom von ländlichen Bewohnern in die Reichshauptstadt auf der Suche nach einer lebenswerten Zukunft.
Die Not ist groß. Die Menschen leben in den Hinterhöfen der Arbeiterviertel elend auf engstem Raum.
Um die Not zu lindern, entstehen in Deutschland bereits seit den 1840er Jahren nach englischem Vorbild stadtmissionarische Initiativen, eine davon ist das 1858 gegründete Evangelische Johannesstift.
Das Stift hat seinen Sitz außerhalb der Stadt und die Stadtmissionare haben einen weiten Fußweg zu den sozialen Brennpunkten.
Das Melanchthonhaus in der Sebastianstr. 25. Zeichung eines Zöglings des Hauses,1875
1875 zieht daher eine Filiale des Johannesstifts in das ehemalige Missionshaus der "Berliner Missionsgesellschaft", die sich um die Missionisierung in Übersee kümmerte, und der es zu klein geworden war. Das sog. Melanchthonhaus, benannt nach dem Reformator Philipp Melanchton, steht seit 1838 in der Sebastianstr. 25. Parallel zum Johannesstift leistet die Evangelischen Kirche stadtmissionarische Arbeit. 1877 werden beide Einrichtungen zusammengelegt und es entsteht die "Berliner Stadtmission".
Zum "Stadtmissionsdirektor" wird Hofprediger Adolf Stoecker berufen. Erste Stadtmissionare, in der Regel Christen aus dem Handwerksstand mit einer klaren missionarischen Berufung, werden eingestellt. Ihre Arbeit beschränkt sich anfangs auf Kindergottesdienste, die Betreuung von Gefängnisinsassen und Krankenbesuche.
Später kommen sog. "wilde" Hausbesuche hinzu: Die Stadtmissionare klingeln auf gut Glück an den Wohnungstüren und versuchen, mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Nicht immer sind sie willkommene Besucher und doch bringen sie es auf bis zu 90.000 Hausbesuche pro Jahr.
Die ersten Stadtmissionare nach Gründung der Berliner Stadtmission, 1877
Zeitweise gleicht die Missionsarbeit dem händeringenden Versuch, die Arbeiterschaft der um diese Zeit aufblühenden atheistischen Propaganda der sozialdemokratischen Vereinigungen zu entreißen und sie in den Schoß der Kirche zurückzuführen.
Die Stadtmission finanziert sich über Spenden und Sammlungen in der Öffentlichkeit. Auch das Kaiserhaus, darunter Kaiserin Auguste ("Kirchenjuste") unterstützt die Berliner Stadtmission.
Das Gebäude wird bis 1878 von der Stadtmission genutzt, danach dient es als Erweiterung des Luisenstädtischen Realgymnasiums. Am 3. Februar 1945 wird das Haus vollständig zerstört.
Sebastianstr. 25 nach den Bombenangriffen am 3. Februar 1945
Die zwischenzeitliche Brache an der Mauer ist auch schon längst wieder (Stadt-)Geschichte: Die Sebastianstraße 25, aufgenommen im Juni 2008, Google Street View. Heute ist dort wieder alles zugebaut:
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Es herrscht tagelang sonniges Wetter und es ist beständig frostig. Nachts sinken die Temperaturen unter minus 10 Grad und auch tagsüber bleibt es unter dem Gefrierpunkt.
Die Schneeschicht lässt nur vermuten, dass das Eis auf dem Engelbecken dicker wird. Anfang der zweiten Februarwoche machen die ersten Jugendlichen Schritte auf die Schneefläche und testen die Tragfähigkeit.
Schon am nächsten Tag wird von ihnen ein Eishockeyquadrat mit Schneeschiebern freigelegt. Jetzt trauen sich auch ältere Anwohner und Eltern mit ihren Kindern aufs Eis.
Jahrelang ging das nicht, weil kein andauerndes Frostwetter geherrscht hatte. Doch jetzt fassen viele Leute Mut, weil fast die gesamte Wasserfläche eine tragende Fläche bildet und nur ein 2 Meter-Wasserloch vom Schwanenpaar besetzt und verteidigt wird.
Vormittags sind junge Leute mit Schlittschuhen und Eishockeyschlägern auf dem Eis und markieren ihre Spielfelder, nachmittags stören immer mehr Spaziergänger die Sportler und Eiskunstläufer.
Auf den Ufermauern kann man sich wunderbar bequem die Schlittschuhe anziehen und seine Straßenschuhe abstellen. Alles geschieht in Sichtweite, wenn nicht gerade wieder so ein lahmer Schlitten dazwischen steht und kleine Kinder Match und Bogenlauf behindern.
Die Neuausgabe des Luisenstädischen Kanals von Dr. Klaus Duntze wird durch mehrere aktuelle und zeithistorische Beiträge ergänzt.
Käthe Kruse hat sich die Mühe gemacht, ihren Beitrag "Als Hausbesetzerin vom Görli zum Tauthaus am Engelbecken" zu lesen und als Videodatei Interessierten anzubieten.
Das Video kann hier direkt auf unserer Website gesehen werden ...
... oder auch mit diesem Link bei Youtube abgespielt werden:
So will es jedenfalls der Ausschuss für Umwelt, Natur, Verkehr und Grünflächen der Bezirksverordneten-Versammlung Mitte, der am 26. Januar 2021 tagte.
Aber der Reihe nach.
In der Sitzung wurden den Abgeordneten mehrere Experten-Gutachten zur Situation des Engelbeckens vorgestellt, die das Bezirksamt vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hatte.
Über ein Jahr lang wurden die geohydrologischen Gegebenheiten, der Zustand des Wassers und der Sedimente in dem knapp ein Hektar großen Teich sowie die Entwicklung des dortigen Fischbestandes untersucht.
Wie kann man das unter saisonalem Wasserschwund und schlechter Wasserqualität leidende Kleinod inmitten der denkmalgeschützten Gartenanlage des Luisenstädtischen Kanals am besten ökologisch sanieren?
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Inzwischen wurde auch die Präsentation (Abbildung oben) als PDF Dokument veröffentlicht. Link unterhalb des Beitrages.
Historische Fußtour No 10: Gewerbehöfe in der Luisenstadt
Von und mit Frank Eberhardt, Vereinsgründer und erster Vorstand unseres Bürgervereins Luisenstadt
Die Gewerbehöfe in der Rungestraße und Ohmstraße, der Victoriahof, die Stockhöfe, das ehemalige Gewerkschaftshaus, Pelikanhaus, Engelbecken-Hof, Ritterhof, Wassertorplatz und der Elisabethhof sind die zehn interessanten Stationen.
Mo 1. März 18.30 Uhr Online-Meeting unseres Bürgervereins. Nur auf Einladung
Mo 15. März, 17 Uhr Online-Meeting unserer AG Geschichte. Ebenfalls geschlossene Veranstaltung
Ständige Termine 2021 (alle Termine unter Vorbehalt akuteller Corona Auflagen)
Dauerausstellung in der Thomaskirche "1809 EINS 1961 GETRENNT 1989 VEREINT" - Die Thomaskirche im Zentrum Kreuzberger und Berlin Politik der letzten 150 Jahre. Öffnungszeiten im Rahmen der Offenen Kirche: Mittwoch, Samstag und Sonntag von 10–14 Uhr und Donnerstag von 11–13 Uhr
Mieterberatung aufgrund der Corona- Lage vorübergehend nur telefonische Beratungs- und Sprechzeiten. Sprechzeiten siehewww.MieterberatungPb.de
Mehr Programmkalender (ebenfalls unter Vorbehalt akuteller Corona Auflagen)
Jeden Mittwoch 15-18 Uhr Bürger- und Akteurssprechstunde des Gebietsbetreuers und Koordinationsbüros KoSP für das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt. Mehr: www.luisenstadt-mitte.de