Die Geschichte der Luisenstadt ist untrennbar mit der Entwicklung der Arbeiterbewegung verbunden. Kaum bekannt ist aber, dass hier neben Sozialdemokraten und Gewerkschaftern kontinuierlich auch libertäre, anarchistische Gruppen wirkten.
Eine herausragende Gestalt dieser frühen libertären Bewegung in Deutschland war Gustav Landauer (1870-1919). Er war ein überaus produktiver und hoch angesehener Schriftsteller, Kulturphilosoph, Übersetzer, Vortragsredner und politischer Antipolitiker. Heute ist Landauer vor allem für die kurze Phase seines Wirkens während der Revolution von 1918/19 und seine Beteiligung an der ersten Münchner Räterepublik bekannt.
Die längste Phase seines Schaffens verbrachte Landauer jedoch in Berlin.
Die Ausstellung im Rathaus Kreuzberg schlägt den Bogen von Landauers Herkunft aus Karlsruhe, über seine Politisierung zu Beginn der 1890er Jahre, bis zur letzten Phase seines Lebens und seiner Ermordung im Zuge der Niederschlagung der Räterepublik am 2. Mai 1919.
Sein langjähriges Wirken in Berlin wird so erstmals ausführlich gewürdigt. Landauers Engagement für die Volksbühnenbewegung, Genossenschaften, freie Schulen, das Jüdische Volksheim und vieles mehr wird ebenso thematisiert wie die Aktualität seines Denkens.
In der Ausstellung werden seine Wirkungsorte in der Luisenstadt besonders berücksichtigt, so z.B. die Experimentalbühne im Fürstenhof in der Köpenicker Straße sowie Graumann’s Festäle, dem heutigen Ballhaus Naunynstraße.
Die Gustav-Landauer-Initiative möchte mit ihrem Engagement die Erinnerung an seine Person wecken und sich für ein Denkmal für Gustav Landauer in Kreuzberg einsetzen.
Der Politikwissenschaftler Erik Natter übernimmt die Sonderführung durch die Ausstellung.
Auf den Spuren einer vergessenen politischen Bewegung
Gustav Landauer und die anarchistische Bewegung in der Luisenstadt
Führung durch die Ausstellung anläßlich seines 100. Todestages mit Politikwissenschaftler Erik Natter
Termin: Mittwoch 10. April 2019, 19 - 20.30 Uhr
Ort: Rathaus Kreuzberg von Berlin, Foyer 1. Etage, Yorckstr. 4-11, 10965 Berlin
Teilnahme kostenlos, keine Anmeldung erforderlich
Foto oben: Der “Fürstenhof” in der Köpenicker Strasse (heute KØpi), einer der bedeutenden Versammlungsorte der Arbeiterbewegung / Broschüre der Gustav-Landauer-Denkmalinitiative
Mehr:
Zur Eröffnung der Ausstellung zu Gustav Landauer:
www.Berlin.de/../../../../ausstellung-zu-gustav-landauer
www.Gustav-Landauer.org - Homepage der
Initiative zur Förderung Landauers Werk
Noch mehr:
Bei Wikipedia de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Landauer
und bei Google www.Google.com/search?q=Gustav+Landauer
Ausstellungsort
Unser Programm im 2. Quartal 2019
www.Buergerverein-Luisenstadt.de/../454-neu-unser-veranstaltungsprogramm-april-bis-juni-2019
Vorherige Veranstaltung
Samstag 23·März 2019: Buchvorstellung - "Warum ich Nazi wurde". Biogramme früher Nationalsozialisten