Bürgerverein Luisenstadt e.V.

Perspektiven für die zukünftige Nutzung des Eisfabrik Areals

Eisfabrik RuineDas am Spreeufer 1913/14 errichtete Kessel- und Maschinenhaus. Es prägt mit seiner klaren, bereits der frühen Moderne verpflichteten neoklassizistischen Ziegelarchitektur des tempelartig ausgebildeten Giebels, den Uferraum (Foto: Peter Schwoch)

Die frühere Eisfabrik ist ein stark beschädigtes technisches Denkmal. Das Maschinenhaus macht trotz der vielen Bauschäden an der Spreefassade und der zugemauerten Fenster und Eingänge an der Hofseite noch den Eindruck eines historischen Fabrikgebäudes.

Der Schornstein verstärkt diesen Charakter und weist auf das vergangene Industriezeitalter hin. Leider sind die dazugehörigen riesigen Kühlhäuser nicht mehr vorhanden, denn obwohl deren Bedeutung bekannt war, ließ die TLG als damalige Eigentümerin sie abreißen.

Trotz dieser Lücke ist das verbliebene Ensemble ein einmaliges Zeugnis industrieller Eisproduktion zu Kühlzwecken, das unbedingt erhalten werden sollte. Es bietet sich geradezu an, diesen Ort als Erinnerungsort einer speziellen Industriegeschichte zu gestalten.

Mittlerweile wurde die alte Eisfabrik von der medizintechnischen Firma Biotronik erworben und soll zu Repräsentationszwecken genutzt werden. Die erhaltene Maschine wird dabei besonders betont. Das Kesselhaus soll der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Für die Nutzung des Kesselhauses sind Ideen und kreative Vorschläge immer willkommen. Der gegenüberliegende, westliche Grundstücksteil, auf dem früher die Kühlhäuser standen, sowie das Wohnhaus an der Köpenicker Straße und das Quergebäude gehören seit August 2017 der Trockland Management GmbH.

Die Bauarbeiten haben 2019 begonnen: Unter dem Namen Eiswerk wird die Trockland Management GmbH die Reste der bestehen-den Wohnbebauung an der Köpenicker Straße sanieren und den durch Kriegsschäden verschwundenen Teil als modernen Bau ergänzen. Wo ehemals die Kühlhäuser standen, entstehen bis 2021 Begegnungsorte und Räumlichkeiten für Gewerbe zur kultur- und kreativwirtschaftlichen Nutzung, in deren Architektur die hier ehemals hergestellten Eisblöcke einfließen.

Es geht bei allen Überlegungen zur Entwicklung des Bereichs zwischen Michael- und Schillingbrücke im Allgemeinen und des Grundstücks der früheren Eisfabrik im Besonderen immer um eine weitgehende öffentliche Zugänglichkeit.

Sie wird gegeben sein durch den Spreeuferweg, den die kommunale Verwaltung als Hauptziel im Rahmen des "Sanierungsgebiets Nördliche Luisenstadt" gegenwärtig plant.

Weiterhin starkes Engagement der Bevölkerung ist gefragt, begleitet durch Ergänzungsmaßnahmen der privaten Bauherren.

 

Eisfabrik Leseprobe II Vorderhaus Craft

Abbildung aus unserer Broschüre: Komplettierung des Wohnhauses an der Köpenicker Straße entsprechend dem historischen Bauvolumen (Quelle: CRAFT)

Eisfabrik Leseprobe II Bueros 600

Abbildung aus unserer Broschüre: Blick vom Spreeufer auf die ehemalige Eisfabrik und die neu entstehenden Büro- und Geschäftsräume. Im Hintergrund ist das noch erhaltene Quergebäude erkennbar (Quelle: CRAFT)


Text und Abbildungen aus unserer

Broschüre "Die Eisfabrik - gestern · heute · morgen".
DIN A4, 24 Seiten, farbig

Erhältlich für eine Schutzgebühr von 5 Euro -
Die Broschüre können Sie beim Bürgerverein per Email bestellen