Der Beginn des Rundfunks: Spuren der Radiogeschichte in der Luisenstadt

Dr. Andreas Splanemann: Historiker, Biologe und Radiojournalist, forschte u.a. zu Themen der Berliner Geschichte; seit 1992 Pressesprecher der ÖTV Brandenburg (seit 2001 ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg).
Persönlichkeiten aus der Luisenstadt: Georg Wertheim

Georg Wertheim und seine Familie kannten als Juden antisemitische Angriffe. Die Taufe half wenig dagegen. Aber nachdem die Nazis 1933 an die Macht gelangt waren, wurde das Unternehmen immer heftiger attackiert. Der Name verschwand. Georg Wertheim selbst musste ausscheiden und emigrieren. Das Warenhaus am Moritzplatz wurde im Krieg zerstört - das Ende von Wertheim in der Luisenstadt.
Dr. Simone Ladwig-Winters: Expertin für deutsch- und jüdische Geschichte der Neuzeit, Hrsg. von "Anwalt ohne Recht. Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte in Berlin nach 1933" und Autorin von "Die Wertheims. Geschichte einer Familie".
Vorbeigegangen … Am alten Postfuhramt in der Köpenicker Straße
(von Beate Leopold)
Die Köpenicker Straße lädt nicht gerade zum Bummeln ein, kaum noch vorstellbar, dass sie im 19. Jahrhundert als die schönste Straße der Luisenstadt galt. Auch meine in der Köpenicker Straße wohnenden Großeltern erzählten, wie sie sich gefreut hätten, Anfang der 1930er Jahre dort eine Wohnung zu bekommen, zwar im Hinterhof, aber sie schwärmten von einer lebhaften Straße mit Straßenbahn, vielen Geschäften, Restaurants, Kneipen und Cafés und sowie vielen Gewerbebauten in den Hinterhöfen. Der 2. Weltkrieg und nicht zuletzt der Mauerbau machten aus ihr eine wenig ansprechende, ziemlich öde Strecke zwischen Mauer und Schlesischen Tor.
Nur wenige wissen um die verborgenen und zum größten Teil nicht mehr vorhandenen Schätze der Köpenicker Straße. Hier wurde 1878 Gustav Stresemann geboren, bedeutendster Politiker der Weimarer Republik und für seine Bemühungen um Frieden und Völkerverständigung 1926 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Hier befanden sich die bekannte Späth´sche Gärtnerei, einer der ältesten, noch bis 1995 in Betreib befindliche deutschen Eisfabriken sowie etliche andere namhafte Fabriken. In vielen von ihnen mussten in der NS-Zeit Jüdinnen und Juden sowie Zwangsarbeiter*innen verschiedener Nationen unter erbärmlichen Bedingungen arbeiten. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Seit Fall der Mauer ist die Köpenicker Straße in ihrer gesamten Länge von 2,2 Kilometern wieder für alle zugänglich und für Geschichtsinteressierte birgt sie etliche Überraschungen.
Schauen wir uns dafür nur einen kleinen Teil der Straße an.
Engagement für das Stadtgrün
Aktive Ehrenamtliche der AG GRÜN FÜR LUISE wässerten in diesem Jahr wieder bei festen Gießterminen die Straßenbäume am Heinrich-Heine-Platz und am Michaelkirchplatz. Am Heinrich-Heine-Platz wird das Wasser dafür mit langen Schläuchen aus Hydranten an der Südseite des Platzes geholt. In diesem Jahr waren es immerhin 45 Kubikmeter! Am Michaelkirchplatz können vorhandene Unterflurhydranten genutzt werden.
Foto: Petra Falkenberg
Trotz allem leiden die Bäume. Was die Bäume am Heinrich-Heine-Platz dringend benötigen, sind ausreichend entsiegelte Baumscheiben in denen das Gießwasser versickern kann. Einige Wurzelbereiche sind bei Baumaßnahmen und aus Gründen der Fußverkehrssicherheit mit Schotter verfüllt wurden, was das händische Freihacken zur Schwerstarbeit und fast unmöglich macht. Wir wollen diese Bäume und ihren kühlenden Schatten aber auf keinen Fall verlieren und haben deshalb die Bezirksstadträtin, Frau Dr. Almut Neumann, darum gebeten, fachmännische Aktion hinsichtlich der Freilegung, der Vergrößerung und des Schutzes der Baumscheiben anzuordnen.
AG GRÜN FÜR LUISE: „Landunter“ im Engelbecken… und Wassermangel an Land
Reiher: Foto: Petra Falkenberg
Engagement für die Stadtnatur in der Luisenstadt wird bekanntlich schon seit Jahren ausgeübt. Gerade kürzlich haben tierschützende Aktivisten wieder Schwäne vom Engelbecken zum Landwehrkanal transportiert, weil das im Engelbecken lebende Elternpaar, wie in den Jahren davor, anfing, seine Jungen aus dem begrenzten Lebensraum „wegzubeißen“. Wasser ist ja im Moment im Engelbecken, der Jahreszeit entsprechend, ausreichend vorhanden. Ob seine Qualität sich verbessert hat und ob die vom Bezirksamt Mitte letzten Herbst in den Teich eingebrachten Röhrichtinseln von Nutzen sind, können wir als Laien schlecht einschätzen. Nur so viel: Die Gabionengitter auf den Inseln haben dem Druck der darauf sitzenden größeren Wasservögel nicht standgehalten und sind nun ziemlich demoliert. Auch das Röhricht scheint nicht so richtig zu gedeihen. Da sieht die Röhrichtinsel im Urbanhafen deutlich besser aus.
Der ÖPNV muss für alle da sein ...
Gespräch mit Jens Wieseke, Pressesprecher des Berliner Fahrgastverbandes IGEB am 9.3.2022
Pressefoto Jens Wieseke. © Peter Haag
BVL: Sie leben in der Luisenstadt und sind Pressesprecher des Fahrgastverbandes. Seit wann wohnen Sie hier und seit wann sind Sie im Fahrgastverband?
J.W.: Ich wohne seit zwanzig Jahren in der Luisenstadt, arbeite bei der Post, bin 1993 in den Fahrgastverband eingetreten und seit 1996 im Vorstand. Mit der S-Bahn-Krise hat man beschlossen, wir brauchen einen Pressesprecher. Wir machen alles ehrenamtlich. Wir sind querbeet Engagierte für den Verkehr. Ich komme nicht aus dem Bereich ÖPNV, habe mir aber einen gewissen Namen und Reputation erworben. Und ja, das ist mein Hobby.
BVL: Auf Ihrer Homepage stehen sehr ambitionierte Büroöffnungszeiten jeden Tag. Wie machen Sie das denn als Ehrenamtliche?
Es ist ein beglückendes Gefühl, Bücher machen zu können …
Gespräch mit Wieland Giebel, Leiter des Berlin Story Verlags, am 23.6.2021
BVL: Unter dem Dach Berlin Story sind vielfältige Aktivitäten zur Geschichte Berlins zu finden: Seit 1997 bis 2016 Buchladen und Museum mit diversen Ausstellungen an verschiedenen Standorten Unter den Linden, seit 2014 der international bekannte Bunker mit Museum in Kreuzberg sowie der Berlin Story Verlag. Er hat seit 2015 seinen Sitz in der Luisenstadt, am Leuschnerdamm 7 mit Blick auf das Engelbecken.
Video: Die Allianz Neue Waisenbrücke fordert die Fertigstellung bis 2025
Der Brückentag am 14. Mai 2021 – organisiert durch die Allianz Neue Waisenbrücke – wurde nun filmisch dokumentiert.
Im Youtube Channel des Stadtmuseums ist das 3:35 Minuten kurze Video veröffentlicht und trägt den Titel "Neue Waisenbrücke – Berlins historische Quartiere wieder verbinden":
Die Gewinner des Architektur-Wettbewerbes finden Sie hier ...
Verkehrsplanung für die Oranienstraße jetzt in diesem Film
Abbildung: Screenshot Youtube
Die planende STATTBAU GmbH hat im Namen und im Auftrag des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg einen Film zur Verkehrsplanung in der Oranienstraße online gestellt.
Der Beitrag ist Teil des umfänglichen Beteiligungsverfahrens und soll die daraus entwickelten Planungsergebnisse vorstellen.
Fertigstellung der Laterne auf St. Thomas
Bild: Für Pfarrer Christoph Heil war eine seiner ersten Aufgaben die Segnung des Turmkreuzes beim Aufsetzen auf die Laterne am 31. März 2021 - in 55 Metern Höhe (Foto: Claudia Hertel)Weihnachts- und Winterpause erzwangen die Unterbrechung der Bauarbeiten. Die Wetterplanen wurden erst Ende Februar 2021 gelüftet für die Wiederaufnahme der Maurerarbeiten. Sie müssen allerdings zu jedem Feierabend erneut festgezurrt werden, weil immer wieder Frostnächte drohen.
Erst der März lässt längere Arbeitsperioden zu. Das sichtbare Sockelmauerwerk schließt in 3 Metern Höhe in einem dickeren Ring von Formsteinen ab. Hier endet der zweischalige Aufbau des Mauerwerks, das nun einschalig weiter aufgeführt wird.
Der Formsteinring bildet einen wulstförmigen Verzierungsring, der an der dicksten Stelle einen Durchmesser von 1,68 Meter aufweist. Die Formsteine sind speziell nach den abgebrochenen Originalen gebrannt worden. Auch die zur vertikalen Verzierung hochgeführten Halbrundsteine sind nachgefertigt und den Originalen gleich. Sie bilden 12 aufstrebende Verzierungslinien, die die konische Gestaltung des Schaftes betonen.
Volker Hobrack berichtet ausführlich von der feierlichen Fertigstellung ...