Ein historischer Pfad STATION 1 - Im Heinrich-Heine-Viertel
Eine Leseprobe aus unserer Stadtteil-Broschüre
Station 1: Sebastianstraße 25
Melanchthonhaus der Berliner Stadtmission 1838 - 1878
Mit Beginn der Industrialisierung in den 1830er Jahren und verstärkt nach dem Ende des deutsch-französischen Kriegs von 1871 zieht ein gewaltiger Strom von ländlichen Bewohnern in die Reichshauptstadt auf der Suche nach einer lebenswerten Zukunft.
Die Not ist groß. Die Menschen leben in den Hinterhöfen der Arbeiterviertel elend auf engstem Raum.
Um die Not zu lindern, entstehen in Deutschland bereits seit den 1840er Jahren nach englischem Vorbild stadtmissionarische Initiativen, eine davon ist das 1858 gegründete Evangelische Johannesstift.
Das Stift hat seinen Sitz außerhalb der Stadt und die Stadtmissionare haben einen weiten Fußweg zu den sozialen Brennpunkten.
Historischer Pfad STATION 2 - Im Heinrich-Heine-Viertel
Eine weitere Leseprobe aus unserer Stadtteil-Broschüre

Station 2: Die Projektierung des Heinrich-Heine-Viertels 1957 – 1961
Hier: Annenstraße und Dresdener Straße
Nach den massiven Kriegszerstörungen war die Schaffung von Wohnraum dringend notwendig. Nun war es auch im Berliner Stadtzentrum möglich, die architektonischen Ideen des "Neuen Bauens" der 1920er Jahre wieder aufzugreifen und schnell und kostengünstig "Wohnungen für alle" zu bauen – ein Stil, der während der NS-Herrschaft geächtet war.
Im Dezember 1957 schlug die SED die Projektierung einer Siedlung im Bereich Alte und Neue Jakobstraße, Sebastianstraße und Neanderstraße vor und bereits 1958 konnte mit dem Bau begonnen werden. Die Reste der ehemals stark verdichteten Blockrandbebauung des Neanderviertels wurden vollends abgetragen und an ihrer Stelle bestimmten nun von Grün umgebene Zeilenbauten das architektonische Bild – ganz im Sinne des 1958 entwickelten Leitbildes des "sozialistischen Wohnkomplexes".
Historischer Pfad STATION 3 - Der Geisterbahnhof Heinrich-Heine-Straße U8

Station 3: Die Neanderstraße - ab 1961 Heinrich-Heine-Straße
Eine weitere Leseprobe aus unserer Stadtteil-Broschüre
Hier: Der Geisterbahnhof U8 Heinrich-Heine-Straße
Der U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße ging am 6. April 1928 unter dem Namen Neanderstraße in Betrieb.
Die Station wurde von Alfred Grenander im Stil der Neuen Sachlichkeit gestaltet.
Infolge des Zweiten Weltkriegs musste Ende April 1945 der Verkehr im gesamten U-Bahn-Netz stillgelegt werden. Der Betrieb im Bahn-hof Neanderstraße konnte am 3. Juni 1945 wieder aufgenommen werden.
Historischer Pfad STATION 4 - Verschwundene Straßen der Luisenstadt
Eine weitere Leseprobe aus
unserer Stadtteil-Broschüre
Auf zur Station 4 - Verlorene, aufgegebene und umbenannte Straßen
Ein weiterer Blick zurück: Verschwundene Straßen in der Luisenstadt. Einige sind verloren, aufgegeben, andere umbenannt und leben auch heute noch - teils in einem Schattendasein.
Wir unternehmen eine weitere Etappe auf unserem Rundgang durch das Heinrich-Heine-Viertel und begeben uns zur Station 4. Wo leider ebenfalls noch die von uns geplante Stele vor Ort fehlt.
Historischer Pfad STATION 5: 1961 -1989 Leben an der Berliner Mauer
Eine weitere Leseprobe aus unserer Stadtteil-Broschüre "Historischer Pfad" über das Heinrich-Heine-Viertel
Die Station 5 erinnert uns an die Jahre 1961 - 1989 und das Leben an der Berliner Mauer
Die heutige Zeit "nach der Mauer" ist bereits länger als die Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall.
Volker Hobrack rekapituliert die Zeit und erinnert an die gemauerte Trennung der Luisenstadt und das sehr unterschiedlich entstehend neue Leben in Süd (Mitte) und Nord (Kreuzberg).
Zur Station 5 - auch hier haben wir eine Erinnerungs-Stele geplant... es fehlt leider nicht nur an Geld, auch an einem breiten Willen, diese zu realisieren...
Im August 1961 konnten die Menschen in der Sebastianstraße aus ihren Fenstern zusehen, wie die ersten Absperrungen mit Stacheldraht gezogen wurden.
Es war unvorstellbar, dass das sperrige Ungetüm ausgebaut und über Jahrzehnte stehen bleiben würde. In vielen Straßen entlang der innerstädtischen Grenze mussten die Anwohnenden Erschwernisse beim Zugang zu Ihren Häusern in Kauf nehmen.