Bürgerverein Luisenstadt e.V.

Zeitweilig sind drei Mitgliedern unserer Arbeitsgruppe ausgefallen durch Krankheit und Auslandsaufenthalte. Es fällt uns deshalb schwer, die vorgesehenen Vorträge und Stadtführungen wie gewohnt im 1. Quartal 2022 fortzusetzen. Der Vortrag von Uli Fluss über die Geschichte des Moritzplatzes im November 2021 im Aufbauhaus hat ja durch seine rege Teilnahme hohe Maßstäbe gesetzt. Die anschließende Diskussion zwischen den Besuchern und dem Vortagenden hat gezeigt, wie groß das Interesse von Anwohnern und neu Hinzugezogenen an Lokalgeschichte ist. Und es hat sich auch gezeigt, dass die humorvolle Vortragsart und die profunde Ortkenntnis von Uli bei unseren Vereinssympathisanten bekannt ist.

Für Sonnabend 22. Januar 2022 haben wir wieder eine Führung in der Manufaktur der Union sozialer Einrichtungen (früher Blindenanstalt), Oranienstraße 26, verabredet. Wir wollen uns ansehen wie in Teams von behinderten und nicht behinderten Menschen Möbel repariert, Stühle neu bespannt oder Bürsten hergestellt werden. Es gibt auch eine Schachtelmacherei. So entstehen schöne neue Dinge für Büro, Wohnzimmer und Küche und ebenso werden alte vertraute Sachen und Möbel wieder gebrauchsfertig hergerichtet. Der Chef wird uns führen und die einzelnen Arbeitsgänge erklären. Das hat er schon 2017 gemacht, als wir das letzte Mal eine Führung in dieser Einrichtung erleben durften.

Ob wir allerdings die für den 22.1.22 geplante Führung durchführen können, hängt von den Auflagen der tagesaktuellen Corona-Verordnung ab. Es kann passieren, dass wir bei weiteren Restriktionen unmittelbar am Eingang die Führung absagen und die Besucher abweisen müssen.

Trotzdem planen wir weiter.

Gemeinsam mit der Gewerkschaft Ver.di ist die Enthüllung einer Gedenkstele für BONA PEISER und PAULA THIEDE vorgesehen am Freitag, 4. März 2022, um 14 Uhr unmittelbar vor dem Ver.di-Gebäude am Spreeufer Ecke Bona-Peiser-Weg / Paula-Thiede-Ufer. Diese Enthüllung ist als Freiluft-Veranstaltung geplant.

Paula Thiede (1870 -1919) war eine Buchdrucker-Gewerkschafterin und führte als erste Frau hauptamtlich eine reichsweite Gewerkschaft.

Bona Peiser (1864 – 1929) war Bibliothekarin in Deutschland und arbeitete als erste Frau in öffentlichen Bibliotheken.

Die an das Gewerkschaftsgebäude angrenzenden Straßen wurden vor zwanzig Jahren nach diesen beiden Frauen benannt. Das erfolgte damals auf Initiative des Unterzeichners als BVV-Mitglied in Abstimmung mit den Verantwortlichen von Ver.di , um ein dauerndes ehrendes Erinnern an diese beiden engagierten Frauen im Straßenbild zu erreichen.

Den jetzigen Vorschlag von Frauke Marth-Thomsen, für diese beiden Frauen zusätzlich eine Gedenkstele aufzustellen, hat die Gewerkschaft Ver.di aufgegriffen und wohlwollend finanziell unterstützt. Sie hat außerdem zugesagt, dass der Ver.di-Vorsitzende an der Veranstaltung teilnehmen und sprechen wird. Diesen guten Kontakt zur Gewerkschaft verdanken wir den Bemühungen von Frauke M.-Th. als auch von Ronald Pieper. Wenn es unter den an diesem Tag herrschenden Coronabedingungen möglich sein sollte, wollen wir einen Buchverkaufsstand im Foyer des Ver.di –Gebäudes aufstellen und Frauke M.-Th. ihre Biographie über Bona Peiser signieren lassen. Vielleicht ist damit der Beginn einer guten Nachbarschaft zwischen Gewerkschaft und Bürgerverein verbunden.

Zwei Tage später am 6. März 2022 jährt sich der Gründungstag unseres Bürgervereins zum 31. Mal. Schon im vergangenen Jahr konnten wir den 30.Jahrestag wegen der Corona-

Pandemie nicht feiern. Wahrscheinlich werden wir dieses Jubiläum in diesem Jahr erst im Frühsommer richtig feiern können.

Für das II. Quartal 2022 haben wir folgende Themen vorgesehen:

- Öffentliche Bibliotheken in Berlin bis 1914: Vortrag F. Marth-Thomsen

- Jüdisches Leben in der Luisenstadt: Anfrage bei Frau Ludmilla Budig

- Gedenktafel Bona Peiser in der Rungestraße…. Reinigen und Schriftzug mit Bronzefarbe nachzeichnen

Alle Aktivitäten sind abhängig von den geltenden Vorschriften im öffentliche Leben.

VH