Bürgerverein Luisenstadt e.V.

Vorbeigegangen


Und die stadtamtliche Baukommission hatte keine ernsthaften Beanstandungen vorzubringen gehabt!

Aber beim Hinterfragen der Befugnis einer solchen Baukommission geriet die Öffentlichkeit dann doch ins Grübeln, denn die aus jeweils zwei vom Magistrat berufenen Ratsbau- bzw. Ratszimmermeistern und dem Vertreter des zuständigen Polizeireviers (im Fall von Wasserthorstr. 27 des 41.) bestehenden Gremien hatten lediglich die Aufgabe, nach Fertigstellung eines Baus zu prüfen, ob das Gebäude den bei der Baupolizei eingereichten Bauplänen entsprach!

Es gehörte also nicht in ihren Aufgabenbereich, die Qualität des Geleisteten im Verlauf des Baugeschehens zu überprüfen - und genau nach diesem Schema war in der Wasserthorstr. 27 verfahren worden.

Bei der Bauabnahme am 8. August hatte die Kommission bemängelt, daß entgegen der Bauzeichnung die Kellerdecke nicht eben, sondern gewölbt war, und sie hatte deshalb die Einfügung eines gußeisernen Stützbalkens verlangt - hingegen war ihr entgangen, daß die das ganze Quergebäude senkrecht durchlaufende tragende Wand keine Ausbuchtungen als Auflage für die Deckenbalken trug, sondern der Einfachheit halber mehrfach durchstemmt worden war, um die Balken der Deckenlagen nicht aufzulegen, sondern durchzuschieben.

Von der Staatsanwaltschaft eingeholte Gutachten von Mitgliedern des Architektenvereins stellten dann auch fest, daß die tragende Wand für das als Gewerbebau gedachte Quergebäude zu schwach konstruiert gewesen sei (was die Abnahmekommission aber nicht vordergründig zu interessieren hatte).

Des weiteren wurde bekannt, daß die betreffende Wand mit ihrem Kernpfeiler nicht voll ausgemauert, sondern z.T. mit Kalkbruchsteinen aufgefüllt worden war. Dazu kam eine Expertise, die den beim Bau verwandten Mörtel als allzu staubig qualifizierte.

  • Frohe Ostern in der Luisenstadt!

    © Petra Falkenberg© Petra Falkenberg
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ecke Mai Jun"ecke köpenicker" ist eine Zeitung, erscheint achtmal im Jahr kostenlos und wird herausgegeben vom Bezirksamt Mitte, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung.