Bürgerverein Luisenstadt e.V.
Foto 2 Köpenicker Straße 1, © B. Wolterstädt.

Im vorigen Newsletter haben wir begonnen, Ihnen die Köpenicker Straße vorzustellen. Heute können Sie weitere Informationen zur Straße lesen.

Die Köpenicker Straße fängt mit der Nummer 1 im Osten am lebendigen Schlesischen Tor an und endet dort wieder mit der Hausnummer 195a.

Bevor wir in die Köpenicker Straße eintauchen, empfiehlt es sich, einen Abstecher zum nahe gelegenen May Ayim-Ufer zu machen, benannt nach der Berliner Dichterin May Ayim (1960–1996), die sich in ihrem Schaffen mit Kolonialismus und Rassismus auseinandergesetzt hat. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die wohl schönste Brücke Berlins, die Oberbaum-Brücke.


01 OberbaumbrückeOberbaumbrücke, © B. Wolterstädt

03 TafelDie im März 2020 am Haus Köpenicker Straße 6a-7 angebrachte Gedenktafel für die Zwangsarbeiter der Firma Salamander wurde am 21. Juli 2020 feierlich eingeweiht, © B. Wolterstädt. Im vorigen Newsletter hatten wir u.a. berichtet, dass in der Köpenicker Straße Jüdinnen und Juden verschiedener Nationen während der NS-Zeit unter erbärmlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten.

Das war auf dem Hof der Köpenicker Straße 6a-7. Eine Gedenktafel am Haus erinnert daran.

Publik gemacht hatte das Zwangsarbeitslager in der Köpenicker Straße Vera Friedländer (1928 - 2019), die dort als 16jährige Zwangsarbeit leisten musste in ihrem Buch "Ich war Zwangsarbeiterin bei Salamander" erschienen 2016 im Verlag Das Neue Berlin.

In ihrem Buch beschreibt sie wie sie bei der Salamander A. G. in Berlin bereits getragene Schuhe sortieren musste. Die Schuhe sollten einer Weiterverwertung zugeführt werden. Als sie nach dem Krieg ihre Biografie aufschreiben wollte, erfuhr Sie, dass es Schuhe von in Auschwitz und in anderen Konzentrationslagern ermordeter Häftlinge waren.

So erfuhr sie auch, dass sie einst für einen der größten Profiteure des Naziregimes, die Salamander AG gearbeitet hatte.

05 ArbeitsbuchFoto: und Text: © https://www.salamander-zwangsarbeit.de/ Arbeitsbuch Vera Friedländers mit dem Stempel »Salamander A.-G. – Reparatur-Betrieb – Berlin SO 36, Köpenicker Str. 6a–7«


04 QuergebäudeText: © https://www.salamander-zwangsarbeit.de/ Quergebäude der Köpenicker Straße 6a–7: Hier mussten ZwangsarbeiterInnen arbeiten; die vierte Etage wurde im März 1945 durch Bomben zerstört und später nicht wieder aufgebaut, Foto: © B. Wolterstädt.
Gleis 17, 2018 © Marko PriskeAm 18. Oktober 2018 hielt Vera Friedländer als Zeitzeugin eine Rede während der Gedenkzeremonie am Mahnmal »Gleis 17« in Berlin-Grunewald, © Marco Priske.

In und um die Köpenicker Straße gibt es bestimmt weiter Interessantes zu entdecken.

Barbara Wolterstädt

Luisenstaedtischer Kanal Cover

Lange vergriffen, wir haben es wieder herausgebracht: In einer um 24 Seiten erweiterten 3. Auflage.

Bestellen Sie bei uns im Büro, im Buchhandel oder in Ihrer Buchhandlung
Historischer Pfad

Broschüre "Der Historische Pfad im Heinrich-Heine-Viertel" mit vielen historischen, seltenen Abbildungen.
Hier formlos per Email bestellen.
ecke jun juli"ecke köpenicker" ist eine Zeitung, erscheint achtmal im Jahr kostenlos und wird herausgegeben vom Bezirksamt Mitte, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung.