Bürgerverein Luisenstadt e.V.

 


Der ungepflegte Platz am Luisenstädtischen Kanal:
Das Engelbecken



Durch die Adalbertstraße und den tiefgelegenen "Immergrünen Garten" der Grünanlagen im ehemaligen Luisenstädtischen Kanal kommen wir zum Engelbecken. Hier verlief fast 40 Jahre die Mauer, die Ost- und Westberlin trennte.

Nördlich der Grünanlage steht ein rotes Klinkergebäude (5). Es wurde 1900 als erstes Gewerkschaftshaus in Berlin errichtet. Heute befindet sich hier das Landesinstitut für Tropen-medizin. Wenige Meter daneben im Stil der Neuen Sachlichkeit das Haus der ÖTV, erbaut 1930 von Bruno und Max Taut.

Der vor uns liegende, ungepflegte Platz ist das in "Mauerzeiten" zugeschüttete Engelbecken, benannt nach dem auf der benachbarten St.-Michael-Kirche thronenden Erzengel.

Das Becken soll wieder zu der schönen Wasserfläche umgestaltet werden, die hier einst war. Die derzeit laufenden Rekonstruktionsarbeiten im Rosengarten bis zur Waldemarbrücke sind bereits weit fortgeschritten.

An der Ostseite des Platzes befindet sich der "Engelbecken-Hof" (6) am Leuschnerdamm 13, erbaut 1904 von R. Schäfer. Ein schmales sechsgeschossiges Haus mit der Giebelfront zur Straße, die Fensterachsen in zwei große Bögen eingeordnet. Reliefs mit Schiff und Lokomotive sollen wohl für die Bedeutung des Handels stehen.

Tour 10 Engelbeckenhof 500

Hinter dieser Front verbergen sich sechs Höfe, die Fassaden wie üblich mit weißem Klinker verblendet. Das Besondere hier ist die Form der Höfe, die sowohl acht- wie fünfeckigen Grundriß aufweisen. Eine Maschinenfabrik, Schirmfabrik, Tischlereien, Druckereien - 12 Firmen waren 1935 hier untergebracht, bis heute haben sich solche Gewerbe hier gehalten.